[00:15.00]An einem trüben Tag, als er gerade vierzehn war [00:18.00]Eben wuchs auf seiner Brust das erste blasse Haar [00:23.00]Spielte er für sich im Wald, da rief sein Vater ihn herein [00:26:00]Brachte ihn zu seiner Mutter, ließ ihn dann mit ihr allein [00:30.00]Den Kopf mit Waldgeschichten voll gestopft bis an den Rand [00:35.00]Drei Federn noch im Schopf, Pfeil und Bogen in der Hand [00:39.00]Stand er da ganz nackt und seine knochige Gestalt [00:42.00]War von Kopf bis Fuß mit bunten Kriegszeichen bemalt [00:47.00]Seine Mutter strich um ihn herum und deutete dann [00:51.00]Mit dem Blick auf seinen rot-weiß-grün gestreiften Pillermann [00:55.00]Sagte: „Ach, mein Junge, wenn du schon so gerne malst und schmierst [00:59.00]Sorge ich dafür, dass du was Künstlerisches wirst.“ [01:16.00]Kurze Zeit darauf fand sich ein Warenhaus bereit [01:19.00]Ihn als Schildermaler einzustellen, mit 'ner Probezeit [01:23.00]Er bestaunte, dass ihm tagelang der Mund weit offen stand [01:27.00]In dem großen Hause all' die neuen Dinge, die er fand [01:33.00]Schöne Menschen gab es dort, mit Gesichtern, glatt und weich [01:37.00]Und er schaute in den Spiegel, lief schnell weg und fragte gleich [01:40.00]Einen unrasierten alten Mann mit einem eckigem Gesicht: [01:44.00]„Warum sind wir beide denn so hässlich und die Andern nicht?“ [01:48.00]„Wenn's dein Wunsch ist“, sprach der Mann, „so wie die Anderen zu sein [01:52.00]Halte dich an deinen Chef, kriech ihm einfach hinten rein! [01:57.00]Das übst du fleißig, bis sich dein Profil schön sanft und glatt [02:00.00]An der Darmwand deines Vorgesetzten abgeschliffen hat!“ [02:18.00]Und schon wandte sich der Junge an den sauberen Verein [02:21.00]Mit dem heißen Wunsch, bald auch so'n schöner Arschkriecher zu sein [02:26.00]Doch da zeigten sich die Menschen sehr verwundert und empört [02:28.00]Taten so, als hätten sie dieses Wort noch nie gehört [02:35.00]Sie packten ihn am Arm, führten ihn in einen Raum [02:39.00]Da hing ein hoher Vorgesetzter, höher als ein Baum [02:42.00]Von der Zimmerdecke, festgeschnallt auf einem Stützkorsett [02:46.00]Dessen nackter Hintern pendelte schön glänzend, bleich und fett [02:51.00]Wie ein praller Gasballon, nur zigtausend mal so schwer [02:54.00]Als die Tür aufging, kaum wahrnehmbar, im Luftzug hin und her [02:58.00]Der Junge spürte, als das dicke Ding da vor ihm schwang [03:03.00]Eine sanfte Hand im Nacken, die ihn in die Knie zwang [03:18.00]Und da fand er sie, die Öffnung, ganz tief unter, gar nicht groß [03:22.00]Und er jauchzte laut vor Freude und sofort ließ man ihn los [03:27.00]Er atmete tief ein, bohrte dann mit aller Macht [03:30.00]Seinen dürren Knabenkörper in den engen, dunklen Schacht [03:35.00]Doch im nächsten Augenblick ein heißer Druck, ein Donnerschlag [03:39.00]Und als er drauf halb betäubt in einer Ecke lag [03:43.00]Einen Mann vor Schmerz laut brüllen hörte, war ihm endlich klar [03:46.00]Dass er als Afterkriecher völlig ungeeignet war [03:52.00]Er befühlte sein Gesicht, es war noch alles wie vorher [03:55.00]Nur mit der scharfen Krümmung seiner Nase hatte er [04:00.00]Dem Vorgesetzten nicht allein den Schließmuskel geritzt [04:03.00]Sondern ihm auch noch der Länge nach den Mastdarm aufegschlitzt [04:20.00]Voller Angst sah er jetzt, wie die schönen Menschen um ihn her [04:23.00]Hässlich wurden und ihn schlugen, und schon spürte er nichts mehr [04:28.00]Als er dann erwachte sah er jenen alten Mann [04:31.00]Mit dem eckigen Gesicht, er kroch hin und schrie ihn an: [04:36.00]„Ich hab' die Menschen jetzt, wie sie wirklich sind, geseh'n [04:39.00]Und ich krieche auch nie wieder, davon wird man gar nicht schön [04:43.00]Ich will wissen, alter Mann, was ist mit den Leuten los [04:46.00]Wenn sie schon nicht hübscher werden, warum kriechen sie denn bloß?“ [04:52.00]„Schwer zu sagen“, sprach der Mann, „manch einer kriecht ja auch nicht gern [04:55.00]Und er meint, er muss es tun, um die Familie zu ernähr'n [05:03.00]Als Vorwand, nur damit er besser arschkriechen kann!“